Bei chronischem Rückenschmerz liegt in etwa 5% eine rheumatische Entzündung vor. Also relativ häufig. Problematisch ist, dass nachweisbare Veränderungen im Röntgen oder bei der Kernspintomographie leider erst einige Jahre nach Auftreten der ersten Beschwerden erkennbar sind. Daher wird diese Erkrankung oft sehr lange Zeit übersehen und sehr spät diagnostiziert. Dabei gibt es in der Anamnese typische Hinweise.
Leit-Symptom ist der „entzündliche Rückenschmerz“. Im Gegensatz zu Rückenschmerzen aufgrund degenerativer (verschleißbedingter) Wirbelsäulenveränderungen verstärkt sich der entzündliche Rückenschmerz in Ruhe und bessert sich durch körperliche Bewegung.
Es lässt sich der entzündliche vom nicht-entzündlichen Rückenschmerz am besten durch folgende Symptome unterscheiden:
- Morgensteifigkeit,
- Besserung durch Bewegung und nicht durch Ruhe,
- Schmerz in der zweiten Nachthälfte und
- wechselnder Gesäßschmerz.
Beim Vorliegen von zwei dieser vier Kriterien ist der Rückenschmerz wahrscheinlich als „entzündlich“ einzustufen.
Weitere häufige Symptome: Entzündung der Kreuz-Darmbein-Gelenke, Sehnenansatzentzündungen, Regenbogenhautentzündung am Auge, Gelenkentzündung eines oder mehrerer Gelenke, Entzündung der Achillessehne.
Es hilft zumeist Bewegung, Wärme und eine Therapie mit Rheuma-Medikamenten.