Fast jeder hat ab und zu einmal Kopfschmerzen. In der Regel sind Kopfschmerzen harmlos und verschwinden rasch wieder von selbst.
Kopfschmerzen sind sehr unterschiedlich und werden auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich empfunden: dumpf – drückend oder stechend, bohrend oder pulsierend. Manchmal schmerzt der ganze Kopf, manchmal nur eine Schädelhälfte oder nur die Schläfen. Manchmal treten zusätzliche Symptome auf. Eine Migräne kann zum Beispiel von Übelkeit und vorübergehenden Sehstörungen begleitet werden. Beim Cluster-Kopfschmerz tritt oft eine einseitig laufende Nase und ein gerötetes, tränendes Auge auf.
Kopfschmerzen ohne konkrete Ursache: „ primäre Kopfschmerzen“
Sie sind der häufigste Grund für Kopfschmerzen. Zu den primären Kopfschmerzen gehören unter anderem die Migräne, Spannungskopfschmerzen und Cluster-Kopfschmerzen.
Spannungskopfschmerzen haben mehr als 30% der Menschen, Migräne etwa 10 bis 15 % und Cluster-Kopfschmerzen hat etwa 1 von 1000 Menschen. Frauen erkranken öfter an Migräne als Männer, dagegen sind Cluster-Kopfschmerzen bei Männern häufiger.
Spannungskopfschmerzen
Spannungskopfschmerzen fühlen sich drückend, dumpf oder ziehend, aber nicht pulsierend an und machen sich auf beiden Kopfseiten bemerkbar, sind leicht bis mittelstark, können über eine halbe Stunde bis zu einigen Tagen andauern, verursachen keine Übelkeit, werden bei körperlicher Aktivität nicht stärker und hindern meist nicht daran, alltäglichen Aktivitäten weiter nachzugehen.
Migräne
Die Schmerzen bei Migräne sind meist deutlich stärker als Spannungskopfschmerzen und schränken daher auch mehr ein. Typisch für eine Migräne sind mittelstarke bis starke, als pulsierend, hämmernd oder pochend empfundene Schmerzen, meist vor allem im vorderen Kopfbereich, oft nur halbseitig, wobei die Seite wechseln kann. Sie dauern mindestens vier Stunden und bis zu drei Tage. Zusätzlich treten oft eine Licht-, Geräusch- oder Geruchsempfindlichkeit sowie Übelkeit, zum Teil mit Erbrechen auf. Manchmal sind sie am Anfang verbunden mit Sehstörungen Lichtblitzen, Missempfindungen der Haut oder Schwindel. Dies wird als Aura bezeichnet. Eine Aura kann vor oder während einer Migräneattacke auftreten. Sie beginnt innerhalb von Minuten und klingt meist innerhalb einer Stunde ab. Weil Licht, Geräusche und Bewegung die Beschwerden verstärken, müssen sich Betroffene häufig in einen ruhigen und abgedunkelten Raum zurückziehen und hinlegen.
Kopfschmerzen durch Medikamenten-Übergebrauch
Wer sehr häufig Schmerz- oder Migränemittel einnimmt, kann dadurch noch mehr Kopfschmerzen bekommen. Um dies festzustellen, werden die Mittel für etwa 7 bis 14 Tage abgesetzt. Wenn es sich um Kopfschmerzen durch Medikamenten-Übergebrauch handelt, bessern sich dann die Schmerzen nach wenigen Tagen und werden seltener. Arzneimittelbedingte Kopfschmerzen sind dumpf und betreffen den gesamten Kopf. Bei akuten Kopfschmerzen können Schmerz- oder Migränemittel eingenommen werden. Es gilt aber die Regel: Nicht häufiger als an zehn Tagen im Monat und nicht länger als an drei aufeinanderfolgenden Tagen.
Kopfschmerzen von der Halswirbelsäule (cervikogener Kopfschmerz)
Häufig werden Kopfschmerzen mit Veränderungen der Halswirbelsäule in Verbindung gebracht. Typisch sind einseitige, vom Nacken ausgehende nach vorn zur Stirn ausstrahlende Schmerzen. Hinweise sind:
- Der Schmerz wird durch Bewegung der HWS ausgelöst
- Der Schmerz beginnt im Nacken
- Vegetative Begleitsymptome selten
- Eine Lokalanästhesie (Betäubung) der Hinterhauptnerven bessert die Symptome
Die Behandlung des cervikogen Kopfschmerzes erfolgt in erster Linie durch eine manuelle Therapie und Krankengymnastik . Bei häufigen cervikogenen Kopfschmerzen kann die Einnahme eines Antidepressivums zur Vorbeugung der Kopfschmerzen sinnvoll sein.