Es gibt verschiedene Schmerzursachen. Diese Unterscheidung ist wesentlich, weil die zu wählende Therapie unterschiedlich ist.
Nozizeptive Schmerzen
Dies sind Schmerzen, die durch eine Schädigung oder Störungen im Gewebe oder an Organen verursacht werden. Dieser Schmerz kann nahezu in allen Geweben ausgelöst werden. Hierbei werden Nozizeptoren (“Schmerzfühler“) im jeweiligen Organ stimuliert. Diese Schmerzfühler sind Nervenendigungen, die auf Druck oder Entzündungen reagieren und sodann Impulse durch Aktivierung des gesunden Nervensystems an das Gehirn weiterleiten. Als erstes spürt der Verletzte meist den frühen „hellen“ Schmerz. Danach tritt der „dumpfe“ Schmerz auf. Die Schmerzen werden in der Regel schlimmer, wenn sich der Patient bewegt. Nozizeptive Schmerzen sprechen meist auf die üblichen Schmerzmedikamente an.
Neuropathische Schmerzen
Bei neuropathischen Schmerzen sind die Nerven selbst erkrankt oder ihre Funktion ist gestört. Am Anfang ist der Nerv gestört und danach kommt es zu Veränderungen auch im Rückenmark. Ursache kann zum Beispiel eine Nervenirritation durch Bandscheibenvorfall, eine Polyneuropathie, eine Nervenentzündung bei Gürtelrose (siehe obiges Beispiel: Herpes Zoster Neuralgie) und vieles mehr sein. Es kommt hierbei zu einem in ganz anderen Schmerzempfinden. Neuropathische Schmerzen sind häufig einschießend, brennend, elektrisierend, stechend. Sie neigen ganz besonders zur Chronifizierung, da durch eine Sensibilisierung der Nerven ständig unkontrollierte Schmerzreize weitergeleitet werden. Die Nervenzelle reagiert mit überschießenden Reparaturprozessen, wodurch die Nervenfasern überaktiv werden. Dies führt zu einer Herabsetzung der Schmerzschwelle (periphere Sensibilisierung) und in der Folge zu einer Hyperalgesie (übermäßige Schmerzempfindlichkeit). Typisch ist auch eine vermehrte Berührungsempfindlichkeit (Allodynie), wobei selbst leichte Berührungen der Haut zu starken Schmerzen führen können. Übliche Schmerzmedikamente sind oft unwirksam.