Definition der Begriffe Mobilisation, Manipulation und Blockierung sowie myofasziale Dysfunktion
Bei der Mobilisation werden zwei oder mehrere Gelenkpartner / Wirbelpaare in ihrem physiologisch gegebenen Spielraum langsam gegenläufig bewegt.
Bei der Manipulation hingegen wird eine schnelle gegenläufige Mikrobewegung zweier Gelenkpartner/eines Wirbelpaars in ihrem physiologisch gegebenen Spielraum durchgeführt.
In den letzten Jahren finden zunehmend Muskel- und Faszientechniken / Weichteiltechniken sowie auch Techniken, die an den inneren Organen ansetzen, Einzug in die Manuelle Medizin.
Insbesondere die sog. Muskelenergietechniken (MET) sind oft hoch effizient. Hierbei muss der Patient gegen gezielten Widerstand des Behandlers bestimmte Muskelgruppen kontrolliert anspannen und entspannen.
Die Blockierung ist eine manualmedizinische, rein klinische Diagnose ohne Korrelat in einer Bildgebung. Sie wird bei folgender Befund-Trias gestellt: Es findet sich bei eingeschränkter segmentaler Beweglichkeit ein typischer Palpationsbefund der segmental zugeordneten tiefen autochthonen Rückenmuskulatur. Zusätzlich reagiert diese Muskulatur in typischer Weise bei einer Provokationstestung, bei der sich eine sogenannte freie Richtung finden lässt. Hierbei nehmen Schmerzen und die Spannung in der palpierten Muskulatur ab. Nur wenn alle drei Bedingungen (Bewegungseinschränkung, Palpationsbefund und positiver Provokationstest) erfüllt sind darf manipuliert werden. Betrachtet man die grundlegenden neu-rophysiologischen Zusammenhänge, so kann die Blockierung auch als segmentaler Schutzreflex verstanden werden.
Die mysfasziale Dysfunktion zeigt sich klinisch weniger eindeutig, führend sind hier folgende Befunde zu sehen: eingeschränkte Dehnbarkeit, Triggerpunkte, Abschwächung /reflektorische Hemmung der betroffenen Muskeln, palpable Spannungsveränderungen, eingeschränkte Verschieblichkeit, Bewegungskontrolldysfunktion, Koordinationsstörung, gestörte Bewegungs-/Haltungsmuster.