Die WHO hat folgende Definition des PCS entwickelt:
Die Symptome müssen später als zwölf Wochen nach der akuten Infektion noch bestehen und mindestens zwei Monate andauern. Es darf keine andere Erklärung geben.
Ursachen
Die SARS-CoV-2 Viren binden sich an den Angiotensin-konvertierendes-Enzym-2(ACE2)-Rezeptor.
Dieser Rezeptor ist im menschlichen Körper in vielen Geweben vorhanden. Er ist nachgewiesen in Lunge, Niere, Dünndarm, Herz, Hoden, Muskelzellen und im Gehirn sowie auch in den Blutgefäßen. Es können dort entzündliche und immunologische Reaktionen und insbesondere eine Gefäßentzündung auftreten.
Viruspersistenz
Mehrere Studien zeigen, dass SARS-CoV-2-Restbestände mehr als sechs Monate nach der akuten Phase von COVID-19 persistieren können. Möglicherweise führen verbleibende Virusbestandteile zu einer anhaltenden Entzündung.
Autoimmunität
Autoantikörper (AAK) sind sowohl in der Akutinfektion als auch bei PCS nachweisbar.
Persistierende Entzündung
Insbesondere wird oft eine verbleibende Entzündung in der Lunge, im Herzen sowie im Zentralnervensystem beobachtet.
Psychosoziale Faktoren
Die Belastungen durch die Auswirkungen der Infektionserkrankung, aber auch die Maßnahmen gegen die Pandemie können bei vielen Menschen zum Neuauftreten psychischer Erkrankungen oder zur Verschlechterung bestehender psychischer Störungen führen.
Die SARS-CoV-2-Impfung scheint das Risiko von PCS deutlich zu mindern.
Diagnostik und Therapie
Da bislang keine beweisenden diagnostischen Laborbefunde oder charakteristische bildgebende Befunde bekannt sind, muss die Diagnose eines PCS klinisch gestellt werden.
Evidenzbasierte, kausale, spezifische Behandlungsmöglichkeiten existieren derzeit nicht.
Aktuelle Therapiekonzepte stützen sich auf einen pragmatischen Ansatz mit Maßnahmen der Rehabilitation und einer symptomorientierten Therapie der unterschiedlichen Organstörungen.
Ein „Pacing“, das heißt ein schonender, dosierter Umgang mit eigenen Energieressourcen und strikte Vermeidung von Überlastung, ist zu empfehlen.