Wenn Schmerzen chronisch werden, dann kommt es öfter zu verschiedenen Veränderungen im Körper. Der Schmerz besteht weiter, auch wenn die Schmerzursache beseitigt ist.
Das Gehirn bewertet Schmerzen und verstärkt sie oder schwächt sie ab (Modulation). Es verfügt normalerweise über hocheffiziente Systeme, Schmerzen zu reduzieren (z.B. körpereigene Opioide, absteigendes schmerzhemmendes System). Dieses endogene Schmerzhemmungssystem kann bei chronischen Schmerzen gestört sein. Ständige und unzureichend behandelte Schmerzreize können zu einer Erschöpfung dieses körpereigenen Schmerzhemmungssystems führen.
Es kommt zu veränderten Verschaltungen im zentralen Nervensystem und zu einem Umbau von Nervenfasern. Die Schmerz Impulse werden dann ungebremst und teilweise sogar verstärkt an das Gehirn weitergeleitet.
Auch können sich Nervenfasern, die nicht für schmerzhafte Sinnesreize verantwortlich sind im Rückenmark mit Nervenzellen, die für die Schmerzverarbeitung zuständig sind, verbinden. Dies kann dann dazu führen, dass jede Berührung als Schmerz empfunden wird.
Es besteht auch eine enge Verbindung der Rückennerven mit dem sympathischen Grenzstrang. Der Sympathikus ist der Teil des Nervensystems, der gereizt wird und aktiv ist, wenn wir angespannt sind.
Emotionale Prozesse führen über den vegetativen Weg des Sympathikus zu Muskelanspannungen und können daher bei dauerhaftem Stress Dauerschmerzen bewirken.