Schmerzverstärkung Hyperalgesie

Unter Hyperalgesie versteht man das gesteigerte Empfinden eines Schmerzreizes.

Man unterscheidet:

primäre Hyperalgesie: Sie wird vor allem peripher vermittelt.
sekundäre Hyperalgesie: Sie wird vor allem zentral, d.h. vom ZNS vermittelt.

Wirkt ein peripherer Reiz über längere Zeit unbehandelt auf den Menschen ein, so kommt es sowohl auf peripherer ( an den Endnerven) , spinaler (Rückenmark) als auch auf zentraler Ebene (Gehirn) über biochemische Umbauprozesse zu einer erhöhten Schmerzsensitivierung und das führt zu primärer und sekundärer Hyperalgesie

Primäre Hyperalgesie bedeutet in diesem Zusammenhang, dass schlafende Schmerzrezeptoren, die sich normalerweise nicht an der Schmerzweiterleitung beteiligen, plötzlich auch Schmerzen weiterleiten.

Schließlich werden bestimmte Nervenfasern, die normalerweise lediglich Druck und Berührung weiterleiten , dann als schmerzleitende Fasern erlebt.

Sekundäre Hyperalgesie. Es kommt so komplexen Vorgängen an der Hinterhornzelle des Rückenmarks, wo die Schmerzleitung vom ersten Neuron auf das zweite Neuron umgeschaltet wird. Hier können zusätzliche synaptische Verschaltungen neu gebildet werden, sodass der nozizeptive Input verstärkt wird.

Im Gehirn erfolgt eine emotionale Bewertung des Schmerzreize  Es erfolgt auch eine biografische Bewertung durch Abgleich mit vergleichbaren früheren Schmerzerfahrungen.
Es kommt dann zur tertiären Hyperalgesie.